Melioration des Warthebruchs von Friedrich der Große: die Entstehung einer Kulturlandschaft - das Neue Amerika

Friedrich der Große befahl die Meliorationsarbeiten im Warthebruch. Eine neue Kulturlandschaft, rund um die Festung Küstrin, ist entstanden: Das Neue Amerika

 

Das Warthebruch wurde insbesondere durch sich ausbreitenden und zurückziehenden Gletscher geformt. Eispanzer, mit einer Dicke von bis zu 300 Metern, bahnten sich vor etwa 300.000 Jahren ihren Weg von Skandinavien bis ins Mittelgebirge vor. Die Eisschmelze schließlich hat, vor etwa 10.000 Jahren, deutliche Spuren in der Landschaft hinterlassen.

 

Das Warthebruch: eine weite Auenlandschaft, Foto: Klaus Ahrendt

 

Jenseits der Oder: Das Warthebruch war noch zu Anfang des 18. Jahrhunderts eine menschenleere, wilde Auenlandschaft, undurchdringliche Sümpfe und Bruchwälder. An der Mündung in die Oder, nahe der Festung Küstrin, bildete die Warthe zur damaligen Zeit ein klassisches Delta: es gab schlicht kein Flussbett, dafür jedoch ein Labyrinth vieler kleinerer Flussarme, Inseln, die sich aus Sedimenten bildeten und wieder verschwanden, Seen unterschiedlichster Größe sowie flache Überschwemmungsgebiete.

 

Planungen zur Melioration wurden bereits von König Friedrich Wilhelm I. angeschoben. Er bildete eine Kommission zur Vermeidung von Hochwasser im Netze- und Warthebruch. Sie legte dem König einen Entwurf vor, der Vorsah, die Warthe in ein eigenes Flussbett zu zwingen. Friedrich Wilhelm jedoch, unterzeichnete den vorgelegten Entwurf mit der Notiz „Für meinen ältesten Sohn“.

 

Friedrich der Große und Brenckenhoff bei der Besichtigung von Regulierungsarbeiten

Friedrich der Große und Brenckenhoff

bei der Besichtigung von Regulierungsarbeiten

 

Kronprinz Friedrich hat während seines erzwungenen Aufenthaltes in der Festung Küstrin das Leid der Menschen, welches das Hochwasser mit sich brachte, selbst erlebt. So berief er nach dem Siebenjährigen Krieg, als Friedrich der Große, eine Kommission ein, welche die Eindeichung von Netzte und Warthe sowie deren Kultivierung der Flusstäler und Besiedlung planen und koordinieren sollte. Die Meliorationsarbeiten begannen schließlich 1767.

 

Das Ergebnis ist heute eine Kulturlandschaft trockengelegter Moore und Auenwälder, deren Besiedlung bereits während seiner Trockenlegung erfolgte. Die neuen Siedler schufen sich ihr "Neues Amerika". Sie erhielten zahlreiche Vergünstigungen, wie der Steuerbefreiung oder Freistellung vom Kriegsdienst. Dafür hatten sie jedoch eine sehr wichtige Aufgabe zu übernehmen; nämlich die Wartung und Instandhaltung der wasserwirtschaftlichen Anlagen.

 

Wasserwerk in Sonnenburg, Foto: Klaus Ahrendt

 

In einer Exkursion entlang der eingedeichten Warthe begegnen Sie zahlreichen historischen Bauten, bestückt mit modernster Technik und Natur pur. Lassen Sie sich entführen in eine Welt aus Natur & Kultur: Wasserbau im Warthebruch.

 

Beginn und Treffpunkt der Exkursion ist die Festung Küstrin.

 

Prospekt Tagesausflug: Melioration im Warthebruch - Die Entstehung einer Kulrurlandschaft

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Dieses Angebot richtet sich an Reiseveranstalter, sowie an organisierte Gruppen, wie z.B. Vereine oder Betriebe.